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Mathis und Mainz (Das Grünewald-Projekt)

Schalenberg zeigt aktuelle Malerei, die sich auf den Maler Mathias Grünewald bezieht. Eigentlich Mathis Nithart Gothart geheissen ist der Maler, der unter dem Namen Mathias Grünewald bekannt ist, der Ursprung einer mittlerwele multimedialen Beschäftigung von Schalenberg mit dessen Werk.

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Ausstellung noch bis Ostern in Mainz Mombach, evangelische Friedenskirche…

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Frau Wesseln begrüßt im Namen der Gemeinde Mainz Mombach

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Petra Gass vom Börsenblatt des Deutschen Buchhandels und Frank Wittig vom SWR sind ganz Ohr.

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Auch Dr. Jürgen Kron, Geschäftsführer des Phillip von Zabern-Verlag und der Kunstsammler Helmut Schneider lauschen Schalenbergs Ausführungen.

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Nachdem die vier mutmaßlichen Portraits von Mathis von Schalenberg nachempfunden wurden,

malte er sie 2014 nochmals gespiegelt und somit wieder seitenrichtig.

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Ausstellungen

Hier werden nun nach und nach

diverse Ausstellungen ausführlich dokumentiert…

Sie sollen so den ehemaligen Besucher erinnern

und auch einstehen, um neue Ausstellungen zu generieren…

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Sven Schalenberg mit Professor Jürgen Zöllner, ehemaliger Kultusminister in Rheinland-Pfalz vor der „Erschießung Maxis von Österreich“.

Ausbau und Aufbau des Kunst- und Bilderlagers

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Ein alter Bauernhof

wie ihn, wie so viele dieser Art,

seit langer Zeit schon niemand mehr lohnend bewirtschaften kann,

bietet nun Platz und Raum, als „Berge“ , als Fundus und Lager zu dienen

für das was es es Wert ist, bewahrt zu werden.

Wahrscheinlich ist das Objekt schon seit Jahrhunderten Familienbesitz.

Daran sollte auch nach Möglichkeit festgehalten bleiben.

Was Generation ernährt hatte, soll gerne noch den Nachkommen dienlich bleiben…

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Selbstverständlich benötigt soch ein Hof viel Einsatz und Pflege!

Tradition und Geschichte bewahrend,

wurde an diesem Objekt stets, nach Kräften, gearbeitet.

Eben so, wie Zeit und Potenzial es zuließen.

 

Seit 1996:

Mauersicherung und Verputzarbeiten,

Asbestentsorgung,

Garagendach,

Atelierfenster-Oberlicht,

Atelierboden,

Wandverputzung,

erstes Bildlager-Garage,

Werkstattofen,

Erstellen eines Heizungsraum mit Dämmung und Tür,

Gasversorgung,

Hofarbeiten, Pflasterarbeiten, Abwasserverlegung,

Zentralheizung, Überwachungsanlage, Kabelverlegung,

neue Fenster,

neue Haustüre,

Badholzboden,

Gartengestaltung, zwei Apfelbäume,

neue Elektrik, Kellerbeleuchtung,

Dachreperaturarbeiten,

Innenrenovierungen mit Kalkputz und Kaseinfarbe

Bilder dazu sollen noch folgen…

 

Das große Projekt in 2012: Der Ausbau der Scheune…

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Die alte Scheune war lange nicht mehr nutzbar.

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An viele Stellen konnte man gar nicht rankommen.

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Erst galt es, alles leer zu räumen.

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Bildlager mussten nun in andere Bereiche wandern.

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Alles an Material musste aus dem Weg.

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Viel eingeworfenes Holz verdeckte den Blick in die Ecke.

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Das Kaminholz wurde Scheit für Scheit gesäubert und umgelagert.

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Der rechtzeitig freie ehemalige Futterraum zu Pfingsten 2012.

Die Sorge um die, wegen weggefaulter Hölzer, bereits verletzte Statik, hatte uns schon lange beunruhigt.

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Bereits in Vorzeiten wurde in das Holzgebälk eingegriffen, um oben den Heugrefer laufen zu lassen. Manche Balken zeigten auch den Zahn der Zeit und damit auch, wie nötig neue Stützen waren.

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Die Dimensionen zeigen sich.

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Erst jetzt erkennt man die enorme volle Höhe.

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Mit einer vom großen Ortsbrand 1870 geblähten Wand offenbarte sich eine weitere große Sorge.

 

Im Sommer 2012 konnten dann mit Unterstützung von Freunden und Künstlerkollegen mehrere Ebenen eingezogen werden.

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Geniale Ideen kamen aus kreativen Köpfen auf dem langen Weg nach oben.

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Die große Sorgfalt und exakteste Genauigkeit anfangs, zeichneten sich später am Ende aus!

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Alles im Lot!

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…wird Fixiert…

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…und stabilisiert…

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Die erste Ebene füllt sich mit alten Schaltafeln, welche im Internet ersteigert worden waren.

Darauf erheben sich dann bald neue Wände.

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Neue Holzwände stabilisieren und stützen die alte Balkenstruktur.

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links

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rechts mit Stiegenloch

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mitte

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verkleidet und gefüllt

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…bevor die langen Balken der oberen Ebene kunstvoll durch das alte Gebälk eingeführt werden konnten (Maßarbeit!).

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Wo einst der alte Aufgang war,

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stand das Alte, auf die Spitze getrieben.

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Ganz oben angekommen, füllt sich die Speicherebene dann mit Gitterrosten, welche ebenfalls im Internet gesteigert worden waren.

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Irgendwo zwischen „West-side story“, „Alcatraz“ und „Bonvicini“ ergibt sich nutzbarer Platz und mit dem recycle-ten Material eine sehr charaktervolle Atmosphäre, wie es sich für die Kunst einfach gehört.

Später zeigt die mühsame Reinigung des Dachstuhles, dass dessen Holzsubstanz, entgegen der Befürchtungen, noch sehr gut ist.

Auf dem Weg nach oben gab es mehrere Lücken, in denen Balken ersetzt wurden.

Oben war zum Glück noch alles gut.

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Die neue Treppenstiege war nun mit dem apparten Handlauf die ästhetische Krönung der Konstruktion.

Auch hier kamen mit Hölzern, die Schalenberg schon vor vielen Jahren bei Wolfgang Wolf’s Schreinereiauflösung beiseite gelegt hatte, endlich wieder jene Materialien zum Einsatz, die lange in der Ecke wartend ruhten.

Bei Mauer- Fug und Verputzarbeiten wurde eben auch jene Steine und Steinchen vermauert, die hier auf dem Hof gefunden worden waren, die zum Teil aus dem offenen Badezimmerboden gegraben und in Eimer weggelegt wurden,

und die später wieder gebraucht worden sind.

Schalenberg sieht schon die Bilder an den Wänden.

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Selbstverständlich bleibt soch ein Hof auch weiterhin eine endlose Aufgabe

mit viel Einsatz und Pflege!

„Der Bauherr hat MS“ heißt nun eine Skulptur:

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Seit dem ist wieder einiges geschehen.

Der nächste wichtige Schritt war die Reinigung des Dachstuhles mit kleinem Pinselchen.

Alle sind froh, daß diese zeitraubende Last erledigt ist.

Es folgten Anstriche, Fugen und Verputzarbeiten, die noch immer andauern.

Eine Dachgaube und ein Unplugged-Aufzug runden die Sache mittlerweile ab.

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Wir bleiben dran …

Hallo Kunstwelt!

Geburtstag dieses Blogs ist der 29. Januar 2012

Auf der Seite www.schalenberg.de finden Sie Schalenbergs bisherige Webseite und meistens das aktuellste.

 

Als info für alle Galeristen entstand 2021 dieser Bioggrafie-Text:

Gedanken zum fehlenden Galeristen

 

kommen auf, im Frühjahr 2021, von Sven Schalenberg,

 

nicht nur, da sich der Studienfreund Detlef Glora gerade wieder gemeldet hat,

sondern vor allem, da jeder Künstler immer wieder über sein Werk

und den Nachlass nachdenken muß, den Erfolg des Lebens abwägt

und jedem Kunden weiterhin Mut machen soll,

zu sammeln.

 

Schalenberg kann mit seiner Begeisterung für Kunst

keine Familie ernähren,

doch gelang es meistens doch die Unkosten seiner Arbeit einzufahren, das ist jedenfalls bemerkenswert.

 

Mit Charo Calleja-Martin, Thomas Bauer und dem Detlef gründeten wir im November 1994 die „Gloragallery“ in Mainz am Münsterplatz.

Seit der Nachbarschaft im Studentenwohnheim Inter 1 habe ich mit Detlef Glora viel schöne Zeit verbracht und wir verstanden uns eben.

Der  Detlef war der ausgewiesene Wirtschaftsfachmann – wir Künstler hatten die Kontakte und das Insiderwissen zur Kunst. Daraus konnte was werden…

 

Natürlich braucht es Zeit, bis so ein Projekt sich beginnt auszuzahlen,

und während wir Künstler einen relativ günstigen Atelierplatz gemietet hatten, und bald produktiv schaffen konnten,

war der Galerist jener, der den fehlenden Wirtschaftserfolg am meisten verspürte, bzw. nicht ahnen konnte, was daraus überhaupt mal werden wird.

 

Wahrscheinlich war es vernünftig, daß er wenige Monate später die Reisleine zog, und ausstieg. Verständlich jedenfalls!

Schade aber doch, da die Szene solche Leute braucht, und sogar mit genügend Input an Engagement auch ein Output an Umsatz bieten kann,

irgendwann, vielleicht.

Irgendwann dann, falls man durchgehalten hat bis der Name was Wert wurde.

Viele Galeristen hat man nach längerer Zeit erst noch scheitern gesehen.

Mancheiner hat sich mit Beständigkeit irgendwann dann

doch durchgesetzt und etabliert, oft mit seiner geselligen Persönlichkeit, denn er muß zweiseitig tanzen können . Einmal eben gute Waren bieten und wichtiger noch, diese in die richtigen Sammlungen leiten …

Wissen muß er also generieren! Überblick bekommen …

Im Dezember 1994 hatte ich die zweite Ausstellung in der „Gloragallery“ mit 101 kleinen Arbeiten aufgebaut und habe eine davon verkauft.

Von Umsatz in den nächsten Ausstellungen mit dem Detlef ist mir nichts in Erinnerung.

 

Dieser Platz aber hat dann als Produzentengalerie „ART’N’ACT“ am Münsterplatz wirklich Mainzer Geschichte gemacht.

In den folgenden 20 Jahren haben zwei dutzend Künstler dort gearbeitet.

In bis zu acht Ausstellungen pro Jahr konnten an die 100 Künstler dort ihr Werk präsentieren. An Umsatz blieb es aber marginal.

Für den Galeristen interessant wäre eher der Sog, den diese hervorgehobene Location dann überregional erzeugte. Fast ebenso viele Musiker waren dann da. Besonders die Jazzer-Szene kam von überall her…

Mit vielen Konzerten, Lesungen und Performance wurde „ART’N’ACT“ seinem Namen dann gerecht, geadelt bis in ein Lied von Franz Josef Degenhard.

So ist „ART’N’ACT“ für viele Menschen aus Mainz und Wiesbaden und Künstler bis in die USA ein bleibender Begriff mit lieben Erinnerungen.

Bester Kunst-Kunde war dann vielleicht noch der Schalenberg selbst, dessen große Kunstsammlung nun ebenfalls im Lager abgestaubt sein will…

 

Die Ausstellung zu „ART’N’ACT“ 2002 im Mainzer Rathaus  war wirklich großartig. Die Offiziellen hatten diese Initiative gern, da sie Kulturleben ins Zentrum brachte und nur ab und zu mal klein gefördert werden mußte.

Aber nach dem Auszug von Sven und Charo wurde das Programm ruhiger dort.

 

Es fanden sich Andere, die die Ateliergemeinschaft weiter machten…

Die Ausstellung zu „20 Jahre ART’N’ACT“ fand 2014 noch im eigenen Atelierraum statt, zusammen mit vielen „Ehemaligen“ und lieben Stammgästen.

2018 mußten die letzten Künstler wegen Abriss raus.

Das Gebäude steht immer noch, glaube ich.

Nach unserem Umzug 2003, 20 km südlich von Mainz blieb ich noch bis 2007 am Münsterplatzatelier, bis ich nicht mehr die Kraft hatte alle Ateliers zu halten…

 

 

 

Bereits vor dem Kunststudium konnte ich einige Bilder verkaufen.

Der Umsatz im Studium brachte dann immerhin den Materialeinsatz ein.

Nun habe ich es in den 30 Jahren der freiberuflichen Tätigkeit tatsächlich geschafft, mit einigen Ausnahmen, mein monatliches Einkommen auf ungefähr 3 bis 400 Euro aus Bildverkäufen und dem ca. hälftigen Malunterricht zu generieren, was dann doch die Sozialbeiträge und Krankenkasse bedienen konnte. Enorm!

Es muß nochmals betont werden, daß all dieser Eintrag aus dem absoluten Nichts gehoben wurde. Das können sich viele, die irgendwoher Gehalt beziehen gar nicht vorstellen. Das ist wenig und doch ungeheuer viel!

Viele Künstler haben selbst das nicht.

Den Lebensunterhalt besorgte dann meine Frau mit ihrer Vollzeitstelle in der Redaktion in Frankfurt.

In Haushalt und Familie bringt man dann seinen Part gerne.

 

Was aber ist künstlerischer Erfolg?

Ich kenne gute Künstler, die nie etwas verkaufen können,

und gleichzeitig Leute, die ihren banalen Schrott umsetzen, wie Bolle.

Daran ist weder langfristiger Wert, noch Erfolg zu messen!

Die größte Kunst ist oft die Sperrigste.

Auch viele Galeristen gehen oft Kompromisse ein zum breiten Publikumsgeschmack, um überhaupt was zu verkaufen.

Das ist dann höchst gefährlich, wenn man sich einen „Namen“ aufbauen will.

In allen Künsten ist der Wert eigentlich ideell und der geistige Gehalt halt das Gehalt, an dem man gerne bewahrend fest hält.

Also ist die Idee die eigentliche Bedeutung

und deren Deutung im immer wieder aktualisierten Vollzug in der Gemeinschaft die Kommunikation die den Geist möglichst hoch hält.

Wenn es mir gelang dies klar zu machen, konnte ich auch Kunden gewinnen, die dann für das zahlen, was Andere, die freien Künstler, für so wichtig erachteten, daß sie viel Mühe in ein Werk investierten.

 

Überzeugungsarbeit und viel schwätzen …

Alles, alles immer erklären können!

Rar handeln damit, wie teure Reliquien!

 

 

Es gab dann auch mal ein größeres Bild im Verkauf,

2 bis 4 Tausend war schon was,

dieses Geld mußte aber dann für längere Zeit eingeteilt werden…

Damals hat mir ein sattes Bild wirklich sehr geholfen.

Heute hätte ich es am liebsten wieder zurück.

Man sieht, ich konnte mich knapp über Wasser halten. Immerhin!

Für zwei aber hat es nie gereicht.

 

Überregional erfolgreiche Kunst geht aber nur im Teamwork!

Einerseits die Produktion und andererseits der Vertrieb.

Alle die vielen Einzelkämpfer, die Beides bedienen müssen, haben es enorm schwer! Denen gilt höchste Hochachtung!

Richtig groß raus kommt da kaum jemand.

 

Und messen muß man sich eigentlich an Allem rundum

und an Allem jemals Dagewesenem.

Was für eine Last?

Klar liegt der Schwerpunkt erst mal im Erstellen der Kunst.

Dann stellt es der Künstler der Gesellschaft vor, meist in Ausstellungen,

die die meisten besuchen, rein um geistig gehoben zu sein.

Die Künstler bieten also eine Bildungsdienstleistung, frei und umsonst erst mal.

Wenn dann doch jemand was kaufen will,

so ist das eine Überraschung, eine Bestätigung, eine Förderung des Geleisteten.

 

Wenn von den zehn im Jahr produzierten Kunstwerken drei verkauft wurden,

so war das gut – und war sogar genügend…

Die anderen sieben gingen dann ins Lager…

Das sind aber keineswegs die schlechteren!

Es reichert sich also schnell ein Kunstlager an, das stets weiter wächst…

Dieses Lager ist dann reinste Schatzkammer.

Dieses zu pflegen und zu beschützen kostet bald die größte Energie.

Alle Museen haben dies Problem.

Nimmt mir ein Kunde ein Werk ab, so hat er dies Problem.

Meine Kunstsammlung ist mir eine liebe Last.

Alle Mittel, die ich übrig hatte, steckte ich in den Schutz  meines Kunst-Lager.

Dabei geht es keinesfalls um eitle Selbstüberschätzung!

Es geht um Zeit und Werk und Wert.

 

Es gibt aber auch Kunden, die der Bürde des Bewahrens nicht gerecht wurden, werden, und das Werk nicht achten, es verloren.

Denen gäbe ich gerne ihr unwertes Geld zurück, hätte ich blos mein liebes Werk wieder.

 

Erfolg steckt also im Werk selbst – und nicht im x-fachen Umsatz dessen.

 

Aber die letzten Sammler entscheiden dann doch irgendwann,

was wirklich bewahrenswert bleibt!

 

Gerade die reichsten Sammler bringen eigentich wichtiges Renomee.

Geben die aber nicht acht und achten nicht, was Andere sich eher mühsam absparten, so wäre es besser sie wären mir nie über den Weg gelaufen und ich hätte es eher den Armen geschenkt, die froh sind darauf aufpassen zu dürfen…

 

Schon sterben meine Sammler, geben weiter, oder auch nicht.

Eine sehr frühe Förderin starb Anfang 2020 ohne Erben und Alles von ihr war ganz schnell gierig zerfleddert. Traurig! Sie besaß von mir mal drei gute Bilder und etwas Kleinkram. Darunter einen unerhört kitschigen „Christus am Ölberg“, extra für sie so gemacht, aber doch ein gutes Gemälde.

Nun hoffe ich daß diese leicht verkannte Arbeit doch wenigstens noch den Weg zum „Flohmarkt“ findet und nicht gleich in den Container wandert.

Geht es dort hin, also zum Zeitmarkt, so vertraue ich darauf, daß es doch noch mal den Richtigen überzeugen kann… Es taugt!

Aber das Gespür des Haushaltsauflösers muß es erst mal vor der Tonne bewahren!

 

Ich kenne Kollegen, die alle paar Jahre, alles, was nicht wegging vernichten.

Ich kann das nicht! Mir ist die geleistete Arbeit auch viel zu ernst!

So habe ich aktuell ein (unvollständiges!) Werkverzeichnis mit über1400 Arbeiten, erstellt ab den 2000ern…

Wenn davon 3 bis 400 Werke verkauft wurden,

so ist das doch so beachtlich,

daß jeder Galerist eigentlich hellhörig werden sollte.

Aber tausend Werke liegen im Lager und wollen abgestaubt werden…

Das kostet, kostet aber viel Energie!

Addiere ich deren Werte, so bin ich mindestens Millionär!

Verkauft wird aber manchmal auch Altes.

Imaginäre ideelle Werte lagern da, die aber keine Bank anerkennen will.

Verständlich!

Dinge die aber stets gepflegt werden müssen.

Wie ich höre, will das Finanzamt, daß die Erben auf die unrealisierte imaginäre Million auch schon gleich Steuern bezahlen müssen, obwohl der Bestand doch nur Kosten verursacht.

 

Allen Künstlern geht das so, jeder muß sich und seins für wichtig erachten!

Verständlich auch!

Der Platz in der Welt und in den wichtigen Sammlungen ist aber begrenzt.

So einen Platz zu lancieren ist Aufgabe des Galeristen, oder Managers.

Der wirkliche, langfristge Erfolg braucht die Zwei!

 

Die Arbeit des Galeristen ist eigentlich rauszukriegen,

wer das Werk zukünftig gut pflegen kann.

Dazu gehört er in die Schickaria und hat die Celebraty zu beturnen.

Er muß wissen, bzw. in Erfahrung bringen, wer was will, welche Sammlung passend ist und den Überblick bekommen über all die Wünsche der potenten

Vermögenden. Deshalb ist ein markantes Outfit da auch praktisch.

Er sollte mit Jedem „Können“!

Auf Partnersuche ergaben sich viele Kontakte zu Galerien und Kuratoren.

Die sind aber mindestens so disperat in der Geltung, wie die Künstler auch.

Sehr viele Blender sind darunter und auch Leute, die nur die Not der Künstler ausnutzen. Gute waren auch dabei, die hatten meist den Stall schon voll.

Mancher wird die überraschend kompetenten Gespräche mit mir in Erinnerung behalten.

Temporär habe ich mit Einigen einige Projekte, Ausstellungen und magere Umsätze sogar durchgeführt.

Man kennt mich. Man schätzt mich und man verachtet mich.

Das ist üblich!

Der eine Partner des absoluten Vertrauens ergab sich aber nicht.

 

Klar kann das nun auch an mir liegen.

Aber ca. 80% aller Künstler geht das so.

Meine Kunden, die bei mir dann doch kauften, immerhin,

sind fast alle noch zufrieden.

Horcht auf, ihr Galeristen!

 

Mein erster Sammler und Schulfreund ist heute noch dabei,

aber er ist insofern auch schon satt, da er gar nicht mehr weiß, wo er die Werke noch unterberingen soll.

 

« Ceci n’est pas un Magritte“, weil das Bild ein Schalenberg ist.

Als eine betagte Frau zu mir ins Atelier kam, und sagte, sie wolle unbedingt noch mal einen „Schalenberg“ haben,

war ich sehr bewegt,

da sie gar nicht wußte was.

Sie wollte eben ein Bild von mir.

Meine Signatur bedeutete ihr was.

Und ich zeigte ihr alles, was da grad präsent war,

sie zog etwas in Erwägung, schwankte mit noch etwas und ging,

mit quasi einer Reservierung dann.

Wenige Wochen später war sie tot.

Aber sie war erlöst!

Sie hatte ihren Schalenberg gesehen und angetickt.

Es war gar nicht mehr wichtig, daß der deal nicht vollzogen worden war.

Ihr Wunsch war gerade noch mal erfüllt worden.

Wenn man so etwas nach langem Künsterleben erleben

darf, dann ist das grandios, denn es zeigt:

Man hat sich einen Namen erarbeitet.

Horcht auf, ihr Galeristen!

 

Eine Frau mit wohl kleinem Durchschnittseinkommen ist mittlerweile so sehr Fan der „Schalenbergs“, daß sie sich das nächste Bild richtig vom Munde abspart und schon in kleinen Raten abbezahlt, was sie im Ouvre als besonders wichtig wahrgenommen hat.

Aber auch diese Sammlerin sollte schon mal an ihren Nachlass denken …

 

Meine Bilder sind nicht teuer!

Meine Bilder sind aber auch nicht gerade billig!

Allein, es gibt einen fairen, erarbeiteten Marktwert zum Schalenberg.

Ob der auch reicht für zwei, hängt dann auch ab von der Zwei.

Verschenkt wird selten was.

Spannend wird es, wenn die Werke bald im Sekundärmarkt wieder auftauchen…

 

 

Sven Schalenberg, Hahnheim, 2021-02-10