Pater Willigis Jäger 20.3.2020

Willigis Jäger

 

(* 7. März 1925 in Hösbach; † 20. März 2020 in Holzkirchen[1]),

mit dem Zen-Namen Kyo-un Rōshi, war ein deutscher Benediktinermönch und Zen-Meister.

 

ZEN-Meister

 

Pater Willigis Jäger (Holztafel_gerahmt), Öl auf Holz, 29 x 40, 20.02.2020

 

Objekt-Nr.:   20022020pw1 , bei CollectionNr.: 1387

 

 

 

Mein Meister wollte er werden,

beziehungsweise hatte er mir nahegelegt, sein Schüler zu werden.

Über 30 Jahre ist das nun her. Wir hatten keinen direkten Kontakt mehr.

Aber untergründig schwelte diese Beziehung immer fort…

Gerade sehe ich, als ich für die beiden Portraits vom Anfang dieses Jahres, ein drittes ist heute gemacht worden, ein Werkverzeichnisdatenblatt anlegen will,

daß er mit 95 Jahren am 20.3.2020 gestorben ist.

 

 

Pater Willigis Jäger (Öl auf Ölmalblockblatt), 30 x 40, 20.02.2020

Objekt-Nr.:   20022020pw2 , bei CollectionNr.: 1390

 

Schon länger hatte ich vor ihn zu malen.

Der Motiv- Ausdruck lag nun auch schon länger bereit.

Anfang dieses Jahres machte ich dann erst das Seitenbild und beließ es gleich so alla Prima.

Dann machte ich das Frontportrait vorm Wald auch in einer Sitzung auf einer kleinen  Holztafel und beließ vieles der Fläche roh.

Aber der Willigis war noch da und unsere Verbindung stand.

 

Das nächste Ölmalblockblatt hatte heute schon den dritten Anlauf und gerade sehe ich, daß es nochmals Korrekturen bedarf…

Vielleicht versuche ich so nebenbei mal weitere Blätter mit dem starken Profil…

 

Auch das wiki-Bild mit dem frontal-Indianer will ich noch versuchen…

Das hat aber nun Zeit…

 

 

 

Dazu hier ein Auszug aus einem anderen wichtigen Memoirentext:

 

 

ZEN

 

Seit Herbst 1989 nahm ich regelmäßig an Zen-Meditationen teil.

Vom Studium Generale wurde ein Einführungsseminar angeboten.

Daraus entwickelte sich eine Gruppe, die sich ein mal in der Woche,

mit Herrn Günter Stachel zum Zazen traf.

Der Höhepunkt dabei war im Januar 1990 das Wochenendsesshin bei Meister Willigis-Jäger in Würzburg.

Intensive Meditationserlebnisse ließen mich dort einiges erfahren und verstehen.

Ich hatte unter anderem eine Transsubstantiation,

trat aus meinem leiblichen Körper heraus

und sah mich aus großer Höhe.

 

Der Meister spürte das und wollte mich dort zu seinem Schüler machen,

was eine große Auszeichnung bedeutet, da er nur wenige annimmt.

Er riet mir sogar dringend, den Zen-Weg unter der Leitung eines Meisters weiterzugehen

und gab mir auch Alternativadressen.

 

Ich war darauf nicht gefasst und fühlte mich nicht in der Lage, gleich, ein solches festes Schüler-Verhältnis einzugehen, zumal ich stets Schwierigkeiten habe

mit der Unterordnung unter einen Lehrer. Abba Abba …

Ich fürchtete um meine Freiheit und konnte nicht zustimmen,

was mir aber auch bereits bald Leid tat.

Da ich zögerte „Ja“ zu sagen, blieb ich auch da allein und in der Folge diesbezüglich ledig..

 

Mittlerweile habe ich einige authentische Meister erlebt, aber keinen zu dem wirklich-meinen erkoren. Noch heute ist Willigis-Jäger für mich eine Autorität der ersten Stunde.

Ich habe ihn noch nicht wieder getroffen, denke aber oft an ihn

und frage mich, ob er sich an mich erinnern würde.

 

Große Bewustseinszustände waren mir jedenfalls zugänglich!

 

Die ganzen 90er Jahre waren dann sehr geprägt vom ZEN.

Aus diesem ersten Zen-Kreis heraus, kam ich mit Freund Jens Dauber, in der Folge

in den Zen-Kreis des Mönches Günter Ohlig.

Hier war dann lange meine intensivste Praxis im Zen.

So war ich auch noch bis vor kurzem Mitglied in der Zen-Vereinigung Deutschland,

ohne allerdings den Meister Tenbreul, welchen ich oft erlebte, zu dem machen zu können,

was Willigis Jäger eigentlich schon war.

 

Zen-Praxis ist körperlich nicht mehr drin

Da mein Körper nun kein Kin-Hin mehr schafft, habe ich mich nun doch in 2014 abgemeldet.

Heute profitiere ich noch von einer Haltung, die viel Schmerz und Leid zu ertragen weiß,

und einer inneren Ruhe und Gefestigkeit, die mental doch zugänglich bleiben,

quasi, wie im Gebet.